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Krokodil

Die Geschichte der Krokodil-Lokomotive.

Um 1890 hat der Genfer Mallet die erste Gelenk-Dampflokomotive mit symmetrischem zweiteiligem Fahrwerk gebaut. Der Gedanke war, mit schweren mehrachsigen Fahrzeugen reibungslos enge Kurven zu durchfahren. Als die Entwicklung des elektrischen Lokomotivbaues soweit fortgeschritten war, dass schwere, leistungsfähige Lokomotiven hergestellt werden konnten, griff man wieder auf die gelenkige Bauart zurück. So ist wohl die Ce 6/6 Nr. 121 der BLS aus dem Jahre 1910 die Ururgrossmutter des Krokodils entstanden. Als während dem ersten Weltkrieg die Elektrifikation der Gotthardbahn beschlossen worden ist, war eine der vier Prototypen-Lokomotiven wieder eine der gelenkigen Bauart mit Winterthurer Schrägstangen-Antrieb. Während des Baus dieser Lokomotive wurde festgestellt, dass die Höchstlast von 20 Tonnen pro Achse überschritten werden wird. Um die Last gleichmässig zu verteilen und damit pro Achse zu reduzieren, baute man an jedem Ende eine Laufachse dazu. Somit war die erste Ce 6/8 geboren. Für den elektrischen Betrieb am Gotthard wurde 1919 noch vor der Ablieferung der Versuchslokomotive Ce 6/8‘ (heute im Verkehrshaus der Schweiz in Luzern) der Bau von 33 Lokomotiven des Typs Ce 6/8‘‘ in Auftrag gegeben.

Die Konstrukteure der SLM und der MFO verbesserten die Fahreigenschaften, indem das Fahrwerk in zwei und der Kasten in drei Teile aufgeteilt wurden. Erst jetzt bekam die Lok ein krokodilähnliches Aussehen, denn ihr Vorbau glich dem Kopf, der Mittelbau dem Leib und der zweite Vorbau dem Schwanz des Reptils. Und durch die Gelenke zwischen den Vorbauten und dem Mittelteil war die Lokomotive auch genauso beweglich wie das Reptil. Die bekannten Schüttelbewegungen des Stangenantriebes versuchten die Ingenieure mit einer einmaligen Konstruktion eines Vorgeleges zu beheben. Der mechanische Aufwand war jedoch gross, und die erzielten Verbesserungen relativ klein, so dass bei der letzten Bestellung von 18 weiteren Ce 6/8 im Jahre 1925 wieder der bewährte Winterthurer Schrägstangen-Antrieb angewandt wurde. Als im Jahre 1950 der Güterverkehr zunahm und der Verkehr beschleunigt worden ist, bekam ein Teil der Ce 6/8‘‘ und der Ce 6/8‘‘‘ die Zulassung Be (Erhöhung der Höchstgeschwindigkeit von 65 Km/h auf 75 Km/h). Die Be 6/8 ‚‘‘ 13302 ist eine der beiden einzigen noch vorhandenen 6/6 dieses Typs. Die Lok hat heute ein beachtliches Alter von über 70 Jahren und sie weisst eine Fahrleistung von über 4 Millionen Kilometer auf.

Die Betriebsgruppe 13302 des Modelleisenbahn Clubs des Bezirk Horgen MECH hat sich zum Ziel gesetzt, die Lok in diesem Zustand, den sie bei ihrer Ausserdienstsetzung bei der SBB im Jahre 1976 hatte, fahrtüchtig der Nachwelt zu erhalten.

13302_Triebwerk.jpg (43097 Byte) Triebwerk                                 Typen-Schild   13302_Schild.jpg (20629 Byte)

 

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